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Autor: Heike

Rückenschmerzen: mehr als körperliche Ursachen

Fast jeder kennt das Problem Rückenschmerzen. Doch was sind die Ursachen, woher kommen sie und was kann man dagegen tun? Wir klären über die Risiken und Maßnahmen zur Bekämpfung der Beschwerden auf!

Rückenschmerzen haben sich über die letzten Jahrzehnte in Deutschland zu einer Art Volkskrankheit entwickelt. Über 85 % der Deutschen geben an, schon mal darunter gelitten zu haben. Laut aktuellen Untersuchungen berichten sogar 20,7 % der über 18-Jährigen von Rückenschmerzen, die über eine Zeit von mindestens 3 Monaten fast täglich auftraten. Dies hat auch Auswirkungen auf die Arbeitswelt, denn Rückenschmerzen sind auf Platz 3 der häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeitstage. Häufig liegen die Probleme im Bereich der Bandscheiben, des unteren Rückens oder des oberen Rückens und Schulter-/Nackenbereichs.

Die Ursachen für akute oder chronische Rückenschmerzen können verschieden sein. Man geht davon aus, dass ca. 80 % der Beschwerden nicht spezifisch sind. Das bedeutet, dass kein krankhafter Prozess oder anatomische Quelle hierfür verantwortlich sind. Vielmehr stecken verschiedene Risikofaktoren hinter der Entstehung dieser nicht-spezifischen Rückenschmerzen. Diese können physiologisch-organischen oder kognitiv-emotionalen Ursprung haben und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Die körperlichen Risikofaktoren beruhen meist auf muskulären Dysbalancen, mangelnder körperlicher Fitness und Beweglichkeit, einseitigen Belastungen und langen Sitzperioden. Psychische Risikofaktoren können durch Stress, mangelnde Entspannungsfähigkeit oder sozialen Problemen entstehen. Neben Arbeitsunfähigkeitstagen können Rückenschmerzen auch zu geringer Lebensqualität, psychischen Problemen, Überlastungssymptomen des Bewegungsapparates und hohen Kosten für Sozial- und Gesundheitssystemen führen.

Behandeln sollte man Rückenschmerzen nicht erst, wenn sie aufgetreten sind, sondern sollte bereits präventive Maßnahmen ergreifen, um das Risiko zu reduzieren. Beispielsweise kann das Erlernen von Entspannungstechniken die Entspannungsfähigkeit verbessern oder der optimale Umgang mit Stress in Stressmanagementworkshops erlernt werden. Auch Ausdauersportarten oder Yoga können beim Stressabbau helfen. Die Stärkung der physischen Gesundheitsressourcen sollte allerdings beim Thema Rückenschmerzen auch unbedingt beachtet werden. Effektive Trainingsangebote und Übungen können Muskeldysbalancen ausgleichen und so wichtige Grundvoraussetzungen für die Gesundheit schaffen. Durch Analysen der Arbeitsplätze können negative Verhaltensweisen aufgedeckt und behoben werden. Werden diese Maßnahmen sinnvoll eingesetzt, kann ein guter Ausgangspunkt geschaffen werden, um Rückenschmerzen vorzubeugen oder entgegenzuwirken.

Die meisten Menschen kommen im Laufe ihres Lebens mit dem Thema Rückenschmerzen in Kontakt und die Ursachen hierfür sind vielfältig. Allerdings lassen sich Rückenschmerzen sehr gut durch konservative Interventionen wie Bewegung, Muskelaufbau oder Verhaltensänderungen behandeln und verhindern. Das Trainingsmoment bietet eine Reihe von Möglichkeiten an, sich dem Thema Rückenprobleme zu stellen. Diese reichen von individuellen Impulsvorträgen mit theoretischer und praktischer Wissensvermittlung über Gesundheitstage in Unternehmen mit der Analyse verschiedener Risikofaktoren hin zu Firmenfitnessangeboten, um die Gesundheitsressourcen zu stärken.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Robert, Koch Institut (2012). “Gesundheitsberichterstattung des Bundes: Themenheft 53, Rückenschmerzen”.

Aktive Pause

Eine Aktive Pause bewirkt Wunder – vor allem im Home Office

Bei ca. 80% der Personen mit Rückenschmerzen liegen keine strukturellen Probleme vor (z.B. Bandscheibenvorfall, Spinalkanalverengung o.ä.). Häufig zeigen sich einseitige Belastungen, mangelnd ausgeprägte Muskulatur und/ oder Verspannungen als Ursache für Rückenschmerzen. Langes Sitzen erweist sich in dieser Hinsicht als nicht förderlich. Eine kurze Bewegungspause von 5-10 min hat beispielsweise positive Auswirkungen auf:

Bandscheiben: Unsere Wirbelsäule setzt sich aus 23 Bandscheiben und 24 Wirbeln zusammen. Zwischen den Wirbeln befinden sich die Bandscheiben, ca. 5mm dick und bestehen aus einem Faserring (außen) und aus einem Gallertkern (innen). Sie dienen als Stoßdämpfer und ernähren sich aus Zug- und Druckbewegungen. Eine Bandscheibe kann man gut mit einem „Schwamm“ vergleichen. Ist der Schwamm nass, dann ist er flexibel. Ist er trocken, dann wird er brüchig und unflexibel. Wenn die Bandscheibe durch fehlende Bewegung wenige Flüssigkeit aufweist, kann sie schnell reißen. Bewegung lässt die Bandscheiben flexibel werden!

Muskulatur: Die Muskulatur umgibt neben weiteren Strukturen unsere Wirbelsäule. Durch eine verstärkte Anspannung, z. B. durch Fehlhaltungen und Überbelastungen, kommt es vereinfacht gesagt zum Sauerstoffmangel sowie zur Durchblutungsstörung in der Muskulatur. Der verhärtete Muskel bleibt dauerhaft angespannt. Dies führt wiederum zu Schmerzen, weniger Bewegung und schlussendlich auch zur Abschwächung der Muskulatur sowie zu einer Schonhaltung. Bewegung fördert eine bessere Versorgung der Muskulatur!

Faszien: Faszien sind Bindegewebsstrukturen, die unseren gesamten Körper umhüllen. Sie formen und versorgen unseren Körper. Außerdem übertragen sie die Kraft und stellen ein wichtiges Sinnesorgan dar. Fehlende Bewegung, Verletzungen oder Operationen lassen die Faszien verkleben. Dies kann zu einer reduzierten Beweglichkeit und/ oder Schmerzen führen. Bewegung lässt die Faszien wieder elastischer werden.

Augen: Die Augen leisten höchst Arbeit! Sowohl monotone Bewegungen als auch verminderter Liedschlag, lassen die Augen austrocken. Dies zeigt sich in brennenden, juckenden Augen und/ oder im unscharfen Bild. So kommt es häufig zu einer veränderten Sitzposition (Reduktion des Abstandes zw. Bildschirm und Augen), welche eine ungünstige Haltung begünstigt.  Augenbewegungen unterstützen das befeuchten des Auges.

Eine kurze Bewegungspause bewirkt Wunder!

Hier können Sie die Bewegungsübungen herunterladen. Drucken Sie es sich aus und hängen es sichtbar auf, so werden Sie jeden Tag erinnert – Ihrem Körper etwas Gutes zu tun.

Haben Sie noch Fragen oder interessieren sich für weitere Informationen über dieses und andere Themen sowie Maßnahmen für sie persönlich oder im Unternehmen? Dann kontaktieren Sie uns.

Jeder Moment ist ein Trainingsmoment.